Bikefitting – Was nicht passt, wird passend gemacht!

Das beste Bike bringt wenig Freude, wenn es nicht ordentlich auf den Fahrer abgestimmt ist – für die optimale Einstellung soll ein Bikefitting sorgen. Ich habe es ausprobiert und hier sind meine Eindrücke und ersten Erfahrungen.

Nach gut sechs Monaten mit dem Bombtrack Beyond hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass meine Sitzposition noch nicht ganz optimal ist: Verspannter Rücken, Knieprobleme, eingeschlafen Zehen und nicht zuletzt mehr Anstrengung beim Pedalieren durch eine ineffiziente Kraftübertragung können die Folge sein.

Als ich mit meinem Latein am Ende war, habe ich mir deshalb Hilfe beim Profi gesucht und das erste Mal ein professionelles Bikefitting machen lassen: Fahrradklamotten, Bike auf die Rolle gepackt, eingeklickt in die Pedale getreten. Die gute Nachricht: es war schon einigermaßen gut eingestellt – die noch bessere: es haben sich auch gleich die ersten Verbesserungsmöglichkeiten gezeigt:

  • Die Position der Cleats am Schuh hat nicht ganz gepasst.
  • Der Sattel war etwas zu weit hinten und zu niedrig.

Mit diesem Wissen, einem Lasergerät und einem Winkelmesser ging es dann an die Optimierung. Mit dem Laser werden die vertikalen Achsen von Cleat – Knie frontal (1) und von der Seite (2) überprüft und Stück für Stück an die optimale Position angenähert.

Die richtige Position des Cleats am Schuh sorgte bereits für eine verbesserte Kraftübertragung, auf das Pedal und ist aufgrund der geringen Auflagefläche eine Millimeterarbeit. Mit dem Laser wurde die frontale, vertikale Achse (1) dann immer wieder kontrolliert und gegebenenfalls nachjustiert.

Für die vertikale Achse (2) ging es an die Position des Sattel. Die Kniespitze sollte beim Halten der Pedale in der Waagrechten einigermaßen im Lot mit dem Cleat sein. Da mein Sattel zu weit hinten saß, hat die Achse nicht gepasst, sodass sich die Sitzposition gestreckt anfühlt und das Knie stärker belastet wurde, als nötig – also nach vorne damit.

Schließlich noch den Sattel nach oben, um den Kniewinkel weiter zu öffnen. Während ein kleiner Winkel (unter 100 Grad) stärker auf die Waden geht, bringt ein größerer Winkel die Oberschenkelmuskulatur besser ins Spiel, entlastet das Knie und fühlt sich nebenbei auch komfortabler an.

Zwischendurch durfte ich immer mal wieder zur Kontrolle in die Pedale treten, Winkel und Achsen wurden nachgemessen und die Muskulatur von Schulter bis Becken auf Anspannung überprüft. Nach 90 Minuten waren wir dann einmal durch und von der Rolle durfte ich zur abschließenden Kontrolle raus radeln.

Mein Eindruck: Es fühlte sich deutlich kompakter, dynamischer und komfortabler an!

Von ein paar Metern im Sattel lässt sich das natürlich aber nicht abschließend beurteilen, also habe ich das neue Setup gleich mal auf einer 65km-Runde – ein Mix aus Gravel und Straße ohne Gepäck – verprobt und mein erster Eindruck wurde bestätigt.

Mein Fazit: Es hat sich gelohnt, hier mit Unterstützung ran zu gehen und ich bin sehr gespannt darauf, wie sich das optimierte Setup auf längeren Touren mit und ohne Gepäck bewähren wird. Nach ein paar hundert Kilometern sollte man nochmal drauf schauen und bei Bedarf das (kostenlose) Refitting in Anspruch nehmen.

Bis dahin schonmal vielen Dank an Jürgen von Sporteffekt für die lehrreiche Bikefitting Lektion.

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