RIDER's Journal #4: Three peaks bike race

VON AXEL GEHRBRANDT

Jeder Text sollte eine Geschichte haben. Und wenn er einmal geschrieben ist, dann sollte er auch so bleiben – wegen der Geschichte. Diese Ausgabe des Ridres’s Journal von und mit Axel stammt bereits aus dem Jahr 2020: Axel war mit seiner Freundin im neu ausgebauten Camper unterwegs durch Europa, u.a. auch in Norwegen, wo sich unsere Wege auf Instagram gekreuzt haben. Mittlerweile ist 2021 fast vorüber, Axel ist zurück in seiner Wahlheimat Magdeburg, arbeitet beim innovativen Fahrradhersteller Urwahn Bikes und hat sich für 2022 erneut zum Three Peak Bike Race (TPBR) angemeldet. Es könnte also keinen besseren Zeitpunkt geben, seine Erfahrungen der ersten Teilnahme aus dem Jahr 2019 zu teilen. Danke Axel und viel Freude beim Lesen.

ÜBER AXEL

Hi, ich bin Axel (axel_gravelier), 33 Jahre alt und wohnhaft in Europa, denn in diesem Frühjahr habe ich meinen Master in Maschinenbau erfolgreich abgeschlossen und bin im Juli mit meiner Lebensgefährtin zu einer Reise kreuz und quer durch unseren kleinen, aber schönen Kontinent aufgebrochen.

Gebürtig stamme ich aus Dessau und bin mit meiner Wahlheimat Magdeburg der Elbe treu geblieben, denn zu meinen weiteren Interessen gehört der Kanusport, den ich schon von Kindestagen an betreibe.

Das Rennradfahren hat mich 2011 nur so überrumpelt: Als ein Freund sein erstes Rad gekauft und es mir geliehen hatte, wusste ich sofort, dass ich auch eins brauche. Schon immer war ich mit dem Radfahren sehr verbunden, da es für mich schon als Kind das Mittel gewesen war, überall und unabhängig hinzugelangen und ab jetzt noch viel weiter und schneller. Doch bis heute steht bei mir das Entdecken neuer Orte im Vordergrund.

Als ich 2016 das erste Mal vom Transcontinental Race hörte, wusste ich sofort, dass ich diese Arte von Rennen einmal fahren möchte und so begann das Training für immer längere Touren. 200 km zu fahren war bald kein Problem mehr, sondern eher zu einer Standardrunde an den Sonntagen im Sommer geworden und so zuversichtlich ging ich 2017 in die neue Saison, mit dem Ziel 2018 mein erstes Langstreckenrennen zu fahren.

Doch alles sollte anders kommen, denn schon im März lag ich in der Notaufnahme mit dem Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung und wartete auf weitere Untersuchungen. Das Resultat war positiv, nun galt es 6 Monate mit dem Sport zu pausieren und das Ziel rutschte in weite Ferne. Doch der Wunsch ein solches Rennen zu fahren verschwand einfach nicht und so wurde ich 2017 wohl zu einem der größten Dotwatcher und Ultracyclingblogleser.

Während ich 2018 versuchte wieder in Form zu kommen, lenkte der Blogbeitrag von Torsten Frank meine Aufmerksamkeit auf das Three Peaks Bike Race“ (TPBR), von Wien nach Nizza, über 3 Pässe als Checkpoints, quer durch die Alpen und rund 1.600 km lang, dass klang nach einem tollen Einstieg in diese Szene, da das Rennen nicht sehr weit weg ist und die Gesamtlänge nicht zu überwältigend war. 2019 sollte es für mich dann ernst werden und das Abenteuer Ultracycling beginnen.

DER TRACK

Panoramaaufnahme von der Pillershöhe

Von Wien nach Barcelona, die Strecke war mit ca. 2.100 km länger als im Jahr zuvor und auch die Checkpoints (CP) änderten sich. Für die Austragung 2019 stand mit dem ersten CP kein geringerer als das Stilfser Joch auf dem Plan, ich glaube ich brauche euch nichts weiter zu diesem Pass zu sagen.

Der zweite CP sollte der Colle delle Finestre sein, ein Freudenschrei hallte durchs Zimmer als ich seinen Namen las, denn magisch verzaubert wurde ich von diesem Berg als er im Jahr zuvor in der Königsetappe des Giro d‘Italia befahren wurde.

Der letzte Checkpoint sollte der Ordino-Arcalis in Andorra sein und einige Überraschungen für mich bereithalten. Da die Strecke beim TPBR wie beim TCR in eigener Verantwortung erstellt wird, galt es eine möglichst effiziente Route zu finden, die Wien über diese „Three Peaks“ mit Barcelona verbindet.

Das klingt leichter gesagt als getan und ich nehme schon einmal vorweg, dass es nicht bei drei Bergen bleibt, denn immerhin führt die Strecke quer durch die Alpen und über die Pyrenäen. Ich musste mich also zwischen dem kürzeren Weg mit mehr Höhenmetern oder dem längeren Weg und dafür weniger Höhenmetern entscheiden. Meine Route findet ihr hier.

DIE VORBEREITUNG

11. September 2017 – Alles wird gut, denn ich darf wieder Radfahren und somit stand die kommende Saison ganz im Zeichen des Formaufbaus und der ging über den Winter gut voran, denn schon im März stand ich in Belgien bei der Jedermannaustragung der Flandernrundfahrt am Start und ging auf eine 180 km lange Höllentour mit den wohl bekanntesten Kopfsteinpflasteranstiegen der Welt.

Über das Jahr hinweg konnte ich meine Form immer weiter steigern und zu meinem Rhythmus zurückfinden, doch reicht das schon? Ich wollte nicht wieder eine Überbelastung mit schweren gesundheitlichen Folgen riskieren, also entschied ich mich, zum Herbst hin einen Trainer zu kontaktieren, denn ich war mir sicher, dass ich mit einem strukturierten Trainingsplan meine Leistung noch weiter steigern würde, ohne mich gesundheitlich wieder abzuschießen.

Mein Training bestand ab sofort aus gezieltem Krafttraining, Schulung des Bewegungsapparats durch Techniktraining, Mobilitätstraining und dem klassischen Radtraining. Die ersten 3 Bestandteile hatte ich bisher oft und zuverlässig vernachlässigt und stellten somit das größte Entwicklungspotential für mich dar und die Fortschritte waren einfach unglaublich und das obwohl der Radumfang im Winter noch sehr gering war. 

Neben dem Training galt es sich aber auch mit der Ausrüstung auseinanderzusetzen. Was werde ich unterwegs benötigen? Wo und wie werde ich schlafen? Welchen Fahrradtyp sollte ich nutzen? Dabei gab es auch einige sicherheitsrelevante Vorgaben vom Veranstalter. Das Rad sollte gut sichtbar mit Reflektoren oder Reflektionsfolie ausgestattet sein, es sollten 2 Lichtsets vorhanden sein, die Warnweste, die für Fahrten im Dunkeln in manchen Ländern wie z.B. Frankreich vorgeschrieben ist, musste auch vorgezeigt werden und vieles mehr.

Also beschloss ich als „Vorbereitungsrennen“ den Rhön-Radmarathon zu fahren und zwar nicht einfach so, sondern inklusive Anreise per Rad. So konnte ich meine ausgewählte Ausrüstung auf einer 290 km langen Tagestour ausgiebig bei der Anreise testen, denn mit Bikepackingtaschen fährt sich ein Rad nun mal völlig anders und ist deutlich schwerer. Der eigentliche Marathon mit einer 180 km langen RTF am Samstag und der längsten Distanz mit 303 km am Sonntag rundeten das Anforderungsprofil mit langen Strecken, vielen Höhenmetern und das Ganze an drei aufeinanderfolgenden Tagen ab. 

Als Fahrradtyp entschied ich mich für ein straßenlastiges Gravelbike, die 32mm breiten Slickreifen, welche leichte Lamellen auf der Lauffläche hatten, sollten für ausreichend Grip auf leichten Schotterpisten, für erhöhten Komfort sorgen und gleichzeitig die Bremskraft meiner Scheibenbremsen sicher auf die Straße übertragen.

Bei der Geometrie sollte etwas entspanntes her, denn eins war klar, ich sollte pro Tag zwischen 12 und 15 Stunden auf dem Rad sitzen. Dabei hilft ein längeres Steuerohr gepaart mit einem kürzeren Oberrohr. Am Ende fiel die Wahl auf das Trek Crossrip, ein sportliches Touringbike genau für diese Anforderungen gebaut. Das Rad besteht aus Aluminium, ist mit einer Shimano Tiagra Gruppe ausgestatt und besitzt am Unterrohr eine zusätzliche Aufnahme für einen Flaschenhalter, denn es werden Regionen kommen, wo es nicht viele Versorgungsmöglichkeiten geben wird.

Bei den Taschen habe ich mich damals für das Set von Topeak entschieden, bestehend aus einer Arschrakete, einer Rahmentasche und einer Oberrohrtasche. Zusätzlich hatte ich einen kleinen 1,5L Rucksack auf, in dem das Nötigste drin war, falls ich das Rad zum Einkaufen mal stehen lassen musste. Meine komplette Ausrüstung findet ihr in der Übersicht:

Rad Trek Crossrip 2 (2017)

Rahmen:      Trek Crossrip Alpha Aluminium 200
Gabel:          Carbon allroad disc
Laufräder:    Bontrager QR mit gedichteten Lagern
Antrieb:        Shimano Tiagra 10x 50/34, 11-34
Reifen:         Panaracer Gravelking Slick TR 32 mm
Bremsen:     TRP HY/RD (kabel/hydraulisch)

Taschen

Satteltasche:        Topeak Backloader 10 L
Rahmentasche:    Topeak Midloader 4,5 L
Oberrohrtasche:   Topeak Toploader 0,75 L

Licht

Frontlicht:   Sigma Buster 2000 (ext. Akku/Powerbank), Bontrager Flare 3
Rücklicht:    Sigma Roadster 25, Sigma Nugget

Werkzeug

Topeak Tool Hummer 2
Topeak Shuttle Lever 1.2
Topeak Racerocket HP

Navigation

Garmin Fenix 3

Zum Schluss habe ich mich an die Routenplanung gemacht. Hierfür habe ich Komoot (in diesem Link findet meine Route) genutzt, da hier neben wichtigen Informationen zur Länge und zu den Höhenmetern auch die Untergrundbeschaffenheit angegeben wird und es Hinweise gibt, falls ein Abschnitt eventuell nicht befahrbar sein sollte.

Meine Zielsetzung nach Bekanntgabe der Checkpoints und des Ziels setzte ich mit 8 Tagen fest, da ich so ca. 260 km am Tag fahren müsste, was ich als sehr realistisch ansah. Dabei versuchte ich als Ziel der einzelnen Etappen immer auf größere Orte zu setzen, um mich gegebenenfalls am Abend bzw. am Morgen ordentlich verpflegen zu können. 

Meine Schlaftaktik sollte eine Mischung aus Bushaltestellen und Hotels werden, die Entscheidung sollte jeweils am Abend fallen und ich wollte es vom Erschöpfungsgrad und dem Wetter abhängig machen. Ich kann vorwegnehmen, dass ich in keiner Bushaltestelle geschlafen habe.

DAS RENNEN

Zum Glück haben wir zu diesem Zeitpunkt schon unsere Europareise geplant und unser Camper war zumindest schon mit einem Bett ausgestattet. So konnte mich Jana zum Start nach Wien bringen, um dann selbst zu einem Roadtrip aufbrechen. Also wurde das Auto mit allem Nötigen vollgestopft und auf ging es nach Wien und das zur heißesten Zeit des Jahres.

TAG 1

Aufstehen, Frühstücken und ab ins Velobis Bikecafe zum Radcheck. Hier wird persönlich vom Veranstalter Michael Wacker jedes Rad unter die Lupe genommen. Sind alle Lager fest? Sind die Reifen in Ordnung? Funktionieren die Bremsen? Ist das Ersatzlichtset auch vorhanden? Während das Café immer voller wird, sitzen wir nach dem Bikecheck mit anderen Fahrern zusammen und unterhalten uns. Viele grüßen sich, als ob sie sich schon kennen und ich stelle fest, die Ultraszene ist eine Familie. Auch Torsten Frank lerne ich kurz kennen und wir wechseln ein paar Worte darüber, wie sein Blog mich auf dieses Event aufmerksam gemacht hat.

Doch dann ist es auch schon soweit, auf zum Schloss Schönbrunn, denn dort wird es das offizielle Riders Briefing geben, bevor der Startschuss fällt. Es ist kurz vor 16:00 Uhr, Michael betritt den Platz und hält das Briefing kurz, denn es sind 36 Grad. Anschließend werden wir von ein paar Locals aus der Stadt herausbegleitet bevor wir freie Fahrt bekommen und los geht´s, gefühlt Vollgas oder liegt es an der Hitze.

Nach gut 2 Stunden ist das Pulk zerstreut, denn jeder hat seine Route und sein Tempo. Während ich in weiter Ferne noch einige Fahrer am Horizont vor mir sehe, bemerke ich, dass ich von meiner Route abgekommen bin, doch bekanntlich führen viele Wege zum Ziel und ich beschloss den entfernten Fahrern zu folgen.

Doch bald bog ich ab, der Donauradweg war erreicht: eben, guter Asphalt und kein Verkehr und so ging es immer auf dem Damm entlang in die Nacht hinein. Das Ziel für heute war Linz und ich erreichte die Region pünktlich mit dem Beginn eines Gewitters, doch wo soll ich jetzt nur auf die Schnelle einen Schlafplatz finden, denn draußen geschlafen so ganz ohne Zelt, das habe ich vorab nicht getestet.

Nach kurzer Zeit fiel mir ein fast leeres Parkhaus auf und es war Sonntag, bis zum nächsten Morgen sollte also Niemand kommen. Zack, das Licht ging an, hier waren Bewegungsmelder am Werk, also legte ich mich hinter ein Auto auf meine Matratze, in der Hoffnung, dass das Licht nicht noch einmal angehen würde. Nur noch 2 weitere Male sollte ich vom Licht geweckt werden, um dann die letzten 4h durchschlafen zu können.

TAG 2

Auf in den 2. Tag. Aufstehen, anziehen, ein Riegel, ein Apfel und ein Joghurtdrink und los ging`s, doch nach 10 km kam schon der erste Stopp an einer Tankstelle. Schnell ab ins Bad, das Nötigste erledigen, schnell noch belegte Brötchen holen und einen Kaffee trinken, jetzt konnte der Tag erst richtig starten. Nachdem der erste Tag im Zeichen der Hitze stand, war heute Regen und Gegenwind angesagt.

Viel gibt es zu diesem Tag nicht zu berichten, bis auf dass meine Regenkleidung schon nach gut 2h durchnässt war. Als es gegen Abend endlich aufhörte zu regnen, wurde ich optimistisch noch lange in die Nacht hinein fahren zu können, nur um dann hinter dem nächsten Berg eine Dusche abzubekommen, die ihresgleichen sucht und mich zu der Entscheidung brachte, heute in einem richtigen Bett schlafen zu wollen.

Gegen 21 Uhr kehrte ich in einem Gasthof ein, Frühstück sollte es ab 6 Uhr geben, was mir eine lange und erholsame Nacht versprach, aber erstmal gab es etwas zu essen, dann eine schöne warme Dusche und nachdem die ganze Elektronik an allen Steckdosen hing, die das Zimmer hergab, konnte ich endlich schlafen.

TAG 3

Für diesen Tag war eigentlich Großes geplant, doch durch den vorzeitigen Stopp am Abend zuvor hing ich meinem Plan um gut 40 km hinterher. Diese Tatsache und die geplante Route von 360 km für den dritten Tag schien schier unmöglich, doch mit diesem Gedanken wollte ich mich nicht lange herumschlagen. Ab zum Frühstück: Brötchen, Kaffee, Joghurt, Rührei, das Buffet war vom Feinsten und ich habe mir auch gleich ein paar Brötchen für unterwegs geschmiert.

Das Rad musste noch aus dem Keller geholt werden und dann ging es auch schon los und zwar richtig schnell, denn ich hatte Rückenwind und so schoss ich nur so im Eiltempo Richtung Innsbruck, dem eigentlich geplanten Start für diesen Tag. Dort gab es noch ein zweites Frühstück bei einem Bäcker bevor ich mich weiter durchs Tal schlängelte. Und dann kam der erste richtige Berg, die Pillershöhe, ein 1559m hoher Giftzwerg von einem Berg, welcher am Ende aber eine tolle Aussicht bot.

Im Tal angekommen gab es erstmal eine weitere Pause und trotz des ersten großen Passes fühlten sich meine Beine noch erstaunlich frisch an. Bei meinem Baguette gesellte sich Mike Opelt, ein weiterer Teilnehmer, zu mir und wir plauderten über unser Tagesziel und beide wollten wir den Stelvio noch am heutigen Tag erreichen. Nach der Pause ging es zusammen einen schönen Radweg den Inn entlang, doch schnell merkte ich, dass ich schneller fahren kann als Mike und setzte mich von ihm ab und schon bald erreichte ich Nauders, den Startort des Ötztaler Radmarathons und quälte mich über den Reschenpass nach Prad am Fuße des Stilfer Jochs.

Die Uhr zeigt 19 Uhr und 3h sollte ich für den Aufstieg zum ersten CP benötigen, also genug Zeit um noch etwas zu essen, doch bis auf Restaurants hatte hier nichts mehr offen. Es gab Nudeln und danach fand ich an einer SB Tankstelle noch einen Snackautomaten, bei dem ich mir so einige Schokoriegel und Croissants zog. Jetzt wurde es ernst, von Freunden als Hassliebe beschrieben, warteten 25 km mit 1.850 HM auf mich, doch die Motivation war groß, denn Jana nächtigte am Pass und beflügelte mich mit einem Kuss in der Abenddämmerung.

Auf dem ersten Stück holte ich Gerald Herradura aus Irland ein und beschloss mein Tempo zu drosseln und mit ihm den Berg gemeinsam zu fahren, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Auf dem letzten Stück hat Gerald etwas abreißen lassen und ich holte kurz vor der Spitze einen schiebenden Fahrer ein, es war Mike, den ich schon am Nachmittag getroffen hatte, er fährt also immer noch langsamer als ich, scheint aber weniger und kürzere Pausen zu machen, sonst hätte er mich ja nicht wieder überholt.

Schnell fahren ist also nicht alles, man muss auch effizient fahren. Um 23:45 Uhr waren wir dann zu dritt auf dem Gipfel, schossen die Beweisfotos für Michael, aßen etwas und zogen uns warm an. Ich war der erste der von uns dreien aufbrach und sich in der Nacht in die Abfahrt stürzte. Hier half mir meine Sigma Buster 2000 enorm, da ich dank 2.000 Lumen Leuchtkraft uneingeschränkt die Abfahrt bewältigen konnte. Kurz nach mir muss Gerald losgefahren sein, denn ihn traf ich im Tal wieder als ich innehielt, um mir die warme Kleidung auszuziehen. Mike sollte ich jedoch im Verlauf des Rennens nicht mehr antreffen.

TAG 4

Der vierte Tag begann, wie der dritte endete, denn ich bin die Nacht durchgefahren und saß noch immer auf dem Rad. Locker rollte ich auf dem Radweg parallel der Adda entlang Richtung Lago di Como. Doch ich hatte Probleme, die Müdigkeit machte sich breit und meine Kleidung war schmierig und schwitzig von der Nacht und den Tagen zuvor, doch dann erreichte ich endlich den See. Ein kleines Café, ein schönes Frühstück und eine tolle Badestelle lösten meine Sorgen in Luft auf und da ich die Nacht gut genutzt hatte, war bei 35 Grad auch eine 3 stündige Pause im Schatten möglich.

Nach der willkommenen Pause ging es jedoch nur schleppend weiter, der Schlafentzug zeigte seine Wirkung und die Hitze tat den Rest, so dass ich es nur weitere 122 km nach Viverone auf einen Campingplatz schaffte. Hier schlug ich mein Nachtlagerauf und konnte endlich mal wieder duschen, damit ich am nächsten Morgen frisch in ein sauberes Trikot schlüpfen konnte.

TAG 5

Dem Plan hinterher, dem Ziel voraus. Einen Tag Puffer für mein Ziel zu haben beruhigte mich, in 8 Tagen wollte ich spätestens am Ziel sein und 7 Etappen hatte ich geplant, dem hing ich aber jetzt schon über 100 km hinterher. Während ich an diesem Morgen erst Torino durchquerte, wollte ich eigentlich schon in Frankreich sein, um Komplikationen mit der Tour de France zu vermeiden. Diese sollte meine Route queren und könnte durch Streckensperrungen eine große Verzögerung bedeuten. Doch trotz alledem freute ich mich auf diesen Tag, denn heute würde ich den Finestre befahren, ein Berg der es mir angetan hat und seit dem Giro des Vorjahres auf meine To-Do-Liste stand. 

Den Finestre sollte ich von Susa aus erklimmen, genau wie es beim Giro der Fall war und seine Besonderheit, die letzten 8 km sind feinster und weicher Schotter gespickt mit groben Steinen, also schwer zu befahren mit einem Rennrad. Hier kommen mir meine 32 mm breiten Reifen definitiv zugute, denn wer hier absteigen musste hat viel Zeit verloren.

Oben angekommen wechselte das Wetter. Während ich die ersten Kehren der schmalen und stetig ansteigenden Passstraße noch bei 36 Grad hochgefahren bin, wurde es oben zunehmend bewölkt und es zog leichter Regen heran. Die Temperaturen stürzten schnell auf angenehme 18 Grad herab, was für eine Wohltat nach diesen heißen Tagen und ich genoss den Moment auf dem Gipfel, schoss das nächste Beweisfoto für den Veranstalter und ehe ich mich versah, schnellte ich die Serpentinen hinab ins Tal.

Bald erreichte ich eine Almhütte, das Angebot reichte von den nötigsten Haushaltswaren bis hin zu frischen Fleischwaren und frischem Käse und prompt lies ich mir zwei riesige Sandwiches machen, eins für jetzt und eins für später als Abendbrot, doch bis dahin sollte es noch dauern. Zwei weitere Berge gab es zu bewältigen, am letzten überquerte ich dann auch endlich die Grenze nach Frankreich und begann mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen.

In einem kleinen Ort, kurz vor Embrun sah ich von der Straße aus ein Kino, an dessen Außenwand eine Treppe rauf zum Notausgang eines Kinosaals führte. Ich inspizierte sie kurz, da sie ummauert war, der Ausgang oben ein Dach besaß und sie zum Innenhof zeigte, konnte man mich dort nicht sehen. Da das Kino bestimmt nicht vor zehn Uhr öffnet und ich dort bei Regen trocken liegen würde, beschloss ich dort mein Lager aufzuschlagen.

Die abendliche Hygiene erfolgte in dem ich ein Handtuch halb nass machte, mich damit abrieb und anschließend mit der 2. Hälfte trockengerieben hab, wirklich sauber ist man danach nicht, aber es fühlt sich ein Stück besser an. Danach aß ich das zweite Sandwich, es war belegt mit gefühlt einem Kilo Butter, mehreren Scheiben feinstem Schinken und dünn geschnittenen Gouda – was für ein Mahl nach solch einem Tag.

TAG 6

Die 18. Etappe der Tour de France stand bevor und sollte in dem vor mir liegenden Embrun starten und ich lag nun meinem Plan einen ganzen Tag hinterher. Als ich an diesem Morgen in das kleine Städtchen kam, wuselte es an jeder Ecke. Es wurden Girlanden aufgehängt, Zäune aufgestellt, Cafés hatten schon offen für die ersten Besucher und die Straßen waren von zahlreichen Fans gesäumt.

Nachdem ich mir diese Atmosphäre nicht entgehen lassen wollte, beschloss ich hier in einer kleinen Gasse in Ruhe zu Frühstücken. Es sollte wieder ein Baguette mit einem Kaffee werden – willkommen in Frankreich.

Bestraft wurde diese Nachlässigkeit mit einer für die Parade gesperrten Straße – was für ein Timing. Ich kam nur langsam voran, denn die Polizei verwies mich immer wieder von der Straße, mit jeder Runde, die die Parade von Sponsorenfahrzeugen aufs Neue vorbeikam. Dann kamen mir die Teambusse entgegen, da sitzen sie nun drin, die ganz großen, doch ich kann nicht bleiben, denn ich fahre hier mein eigenes Rennen, also zog ich weiter und war froh, als ich den ganzen Trubel hinter mir lassen konnte. 

Das nächste größere Ziel hieß Montpellier. Auf dem Weg dorthin ging es weiter durch die französische Provence über unzählige kleine Berge mit einem Blick rüber zum Mont Ventoux. In Avignon angekommen hielt ich auf der anderen Seite des Flusses bei Pizza Palio und bestellte eine riesige Pizza Hawaii. Beflügelt von der vielen Energie und den 2 erholsamen, kühleren Tagen, die hinter mir lagen, überschlug ich kurz, wie lange ich noch bis Montpellier brauchen würde, wenn ich einen 25er Schnitt halten könnte.

Da ich jetzt auch wieder aus den Bergen raus war, brauchte ich nicht lange überlegen, setzte mich aufs Rad und trat in die Pedale. Gefangen im Tunnel des Rhythmus des Pedalierens machte ich keine Pause mehr. Ich erreichte mein Ziel gegen 1:00 Uhr morgens in der Nacht und fand einen schönen Schlafplatz auf dem Kunstrasen eines Sportplatzes.

TAG 7

Dieser Tag sollte wohl der ödeste Tag in diesem Rennen werden. Nachdem ich in der Stadt noch ein Café mit einem netten Besitzer gefunden hatte, der auf mein Rad achtete, während ich mich im Bad ausgiebig frisch machen durfte, frühstückte ich ordentlich und machte mich nach 3 Espresso auf den Weg. Schnell fand ich mich in einem schier endlosen Weinanbaugebiet wieder, in dem ein Hügel dem nächsten folgte und ich einfach keinen Rhythmus finden sollte – dazu gesellte sich dann auch noch Gegenwind.

Endlich in Carcassonne angekommen traf ich Jana wieder, wir verabredeten uns zum Essen, natürlich durfte ich bezahlen, denn einladen lassen geht bei einem Selfsupport-Rennen eben nicht. Während Jana sich auf den Weg machte die Altstadt zu erkunden, begab ich mich wieder auf meine Route und den Weg zur nächste Station: Die Pyrenäen.

Am Abend kam ich in ein kleines Örtchen Namens Mercus Garrabet und fuhr hinunter zu einem kleinen Stausee. Hier konnte ich im Dunkeln in Ruhe baden gehen, bevor ich mich auf Google wieder nach einem Sportplatz umschaute, denn bis auf die Nacht im Hotel, war der Sportplatz von der Nacht zuvor meine ruhigste „Unterkunft“. Fabelhaft, es gab einen Fußballplatz mit einer überdachten Terrasse. Dieser lag erhöht in einem Wohngebiet, wodurch es sehr dunkel und ruhig war.

Abends checkte ich dann nochmal die genau Route für den nächsten Tag und… SCHEI**E !!! Ich hatte einen Fehler in meiner Route: Von dieser Seite des Berges führte keine Straße zum dritten Checkpoint. Schnell ging ich auf die Seite des Veranstalters und schaute ob auch andere diesen Weg eingeschlagen hatten. Jawohl, zwei weitere Fahrer hatten den Weg schon passiert, also würde ich es versuchen, doch was auf mich wartete… ich hatte noch keine Vorstellung!

TAG 8

Durchfahren bis Barcelona? Weit ist es nicht mehr! Das schaffe ich schon, sagte ich mir am Morgen. Also anziehen, hopp auf’s Rad und los geht’s. Im nächsten Ort wartete der obligatorische Besuch beim Bäcker, top, alles rein was geht und ein bisschen Verpflegung für den Weg. In Andorra wird es ja die nächste Möglichkeit zum Einkaufen geben.

Dann ging der Berg auch schon los: Bis zu 18 %, was für ein Brett. Plötzlich setzte Regen ein und es kam noch dicker, denn kurz darauf fand ich mich in einem Gewitter wieder. Einige Blitze schlagen gefühlt sehr dicht neben mir ein, ich bin am Ende, erschöpft, alleine, weit oben in den Bergen, nichts zum Unterstellen und mir kommt der Gedanke aufzugeben.

Ich hole mein Handy raus und schreibe Jana. Dann schaue ich auf die Karte, noch zwei Kilometer, dann kommt ein Stausee. Gibt es dort einen Unterstand, fragte ich mich. Erstmal dort hin, Jana kommt mich abholen, doch sie wird über zwei Stunden brauchen. Nach ca. 30 Minuten in einer kleinen, leicht nach Urin riechenden Steinhütte ist das Gewitter vorüber und der Regen hatte leicht nachgelassen. Also weitermachen! Wieder zückte ich das Telefon und schrieb Jana, sie können umkehren, ich ziehe das jetzt durch, es sind ja nur noch 300 km – nichtsahnend, dass ich noch Stunden auf diesem Berg verbringen würde. 

Nach dem Stausee endete nämlich die asphaltierte Straße! Wieder glücklich über die breiteren Reifen an meinem Rad und mit dem Gedanken an das, was ich gerade überstanden hatte, konnte ich nur schmunzeln und fuhr weiter. Wenige Kilometer später endete der Weg ganz plötzlich vor einer Felswand. Ich schaute auf meine Garmin, ich hätte schon längst abbiegen müssen, nur da war doch kein anderer Weg… oder?

Ich drehte mich herum, schaute Richtung Tal und entdeckte einen Trampelpfad, der von dem steinigen Weg abzweigte und sich weit oben zwischen den Felsen verlor. Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Wie sind denn die anderen beiden Fahrer dort entlang gekommen. Ich checkte den Rückweg und die neue Route zum Checkpoint: über 150 KM und fast 4000 HM. Ich wusste, ich muss über diesen Pfad zum Checkpoint, wenn ich nicht noch einen Tag verlieren wollte. 

Getreu dem Motto „No hike a bike, no glory!“ machte ich mich auf den beschwerlichen Weg. Wohl gemerkt mit einem bepackten ca. 18 kg schweren Rad und Rennradschuhen mit SPD-SL Cleats unter den Sohlen – so fand ich mich auf einem hochalpinen Wanderweg wieder.

Der CP war noch gut fünf Kilometer entfernt, doch ich kam nur schwerlich voran. Als ich zurückblickte und eine Herde schwarzer Pferde frei über die Wiese rennen sah, die Felsen und die leuchtend grüne Vegetation betrachtete, kam mir der Gedanke, wie schön es hier eigentlich ist und dass es sich hier bestimmt klasse wandern lässt, wenn man nicht gerade 1.800 KM mit 15.000 HM in den Beinen hat, die falschen Schuhe trägt und ein fast 20 kg schweres Fahrrad zu schleppen hat. Dennoch ging ich weiter, denn ich hatte keine andere Wahl.

Der felsige Weg, mit riesigen Absätzen, rutschigen Steinen und schmalen Felsspalten machte das Vorwärtskommen jedoch schwierig. Nach gut zwei Stunden schlossen zwei Wanderer zu mir auf. Nachdem wir kurze Englischbrocken ausgetauscht hatte und ich auf deutsch fluchte, weil mir ein Wort nicht einfiel, antwortete einer der beiden auf deutsch. Mir viel dazu nur eines ein „Roadmagic“, denn wie wahrscheinlich war es in dieser Situation an dieser Stelle einen Deutschen zu treffen.

Die Wanderer waren in Besitz einer analogen und vervollständigten Karte und konnten mir versichern, dass es nur noch gut 200 HM bis zum höchsten Punkt sind und sie versicherten mir, dass sie bei mir bleiben würden, bis ich wieder Asphalt unter den Rädern habe. Als wir den höchsten Punkt erreicht hatten, machten wir eine Pause und unterhielten uns kurz. Die beiden sind die Pyrenäen über ihre komplette Länge gewandert und waren zu diesem Zeitpunkt schon drei 3 Monate unterwegs. Als wir am Skilift ankamen wünschten wir uns gegenseitig eine gute Reise und unsere Wege trennten sich wieder.

Ich schoss noch kurz das letzte Beweisfoto für den dritten Checkpoint und rollte unter unaufhörlichen Freudentränen, diesen harten Abschnitt bewältigt zu haben, den Berg hinab. In der Abfahrt wartete Jana, obwohl ich ihr geschrieben hatte, dass ich weiterfahre, um sich zu vergewissern, dass es mir gut geht. Dabei entstand dieses Foto welches zeigt, welche Strapazen ich gerade überstanden hatte. 

Auf der restlichen Abfahrt kamen mir zahlreiche weitere Teilnehmer entgegen, sie hatte den CP also noch vor sich. Als ich im Tal angekommen war, kehrte ich an einer Tankstelle ein, um mich zu verpflegen und schaute auf der Karte, wo ich lag und musste feststellen, dass ich zahlreiche Plätze gut gemacht hatte. So beschwerlich der Weg auch war, er war wirklich der kürzere.

Schnell ging es weiter. Es folgten noch viele kleine Berge und als das nächste Gewitter hinter mir heranzog, beschloss ich nach diesem Tag in ein Hotel einzukehren. Doch leider war ich in einer so ländlichen Gegend, dass mir keine Unterkünfte angezeigt wurde. Angekommen am Örtchen Josa de Cadi, ein von außen eher verlassen wirkendes Bergdorf, entpuppte es sich innerhalb seiner Mauern als ein sehr lebendiges Dorf und ich kam schnell mit ein paar Bewohnern ins Gespräch. Als ich nach etwas fragte, wo ich Essen bekommen würde schickten sie mich in die Dorfkneipe, in der mindestens genauso viel Leben war, wie auf den Straßen und alles wirkte so herzlich familiär, doch ein Hotel gäbe es wohl nicht.

Ich beschloss erstmal etwas zu essen und zu schauen, wie weit das nächste Hotel noch weg war. In der Zwischenzeit hatte es jedoch wieder angefangen zu Gewittern und dann trat das Pärchen, mit dem ich gesprochen hatte, in die Kneipe und sie boten mir an, in der Gästewohnung ihrer Mutter zu übernachten. Das konnte ich nicht ablehnen und nach meinem Burger mit Pommes und einem Bier gingen wir zu dritt zur Gästewohnung. 

Die ältere Dame hieß mich willkommen, zeigte mir die Wohnung und bot mir sogar an, meine Fahrradkleidung zu waschen. Was für ein Tag: so viel Pech und doch so viel Glück.

TAG 9

Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Ich stehe in Ruhe auf, gehe nach unten, hole meine Kleidung und tauche in ein frisch gewaschenes und herrlich duftendes Trikotset ein – was für ein Traumstart in den letzten Tag des Rennens. Ich konnte es kaum fassen, nur noch 170 km und es ist vollbracht. Leider bin ich zu früh wach für das Frühstück und auch ordentlich verabschieden kann ich mich nicht.

Das Rad steht unten vor der Tür, ich verlasse das Haus und finde mich in der gestern noch so belebten Gasse wieder, in der nun absolute Stille herrscht. Ich schwinge mich auf mein Rad, der Freilauf hallt zwischen den Steinwänden wider und ich verlasse das Dorf. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreiche ich den ersten Gipfel, einen von vielen, denn es warten noch viele Höhenmeter, mit denen ich heute nicht mehr gerechnet hatte. Endlich erreiche ich Berga, die erste Möglichkeit an diesem Tag für mich, etwas zu essen. Nach ein paar Gebäcken und zwei Kaffee sieht die Welt doch gleich wieder viel besser aus.

Es ist wieder ein heißer Tag und ich befinde mich auf einer Straße parallel zur Autobahn. Landschaftlich gibt es hier nicht viel Sehenswertes, doch es ist Sonntag und die Straßen sind voller Rennradfahrer und desto näher ich Barcelona komme, desto mehr werden es. Bald erblicke ich den Montserrat am Horizont, eine Bergkette die sich durch ihre gezackte Form von der restlichen Landschaft abhebt und einem sagt, dass das Ziel nicht mehr weit ist.

Vor den Toren von Barcelona hat uns Michael nochmals scharf links abbiegen lassen und auf den Tibidabo hochgeschickt, auf dessen Gipfel eine wunderschöne Kathedrale, aber auch ein Vergnügungspark errichtet ist. Da fragt man sich, was das auf den letzten Metern noch soll, bis man oben auf einer Terrasse steht und ganz Barcelona überblicken kann. Im Anschluss brauchte ich die letzten 13 km zum Arc de Triomf nur noch hinabrollen. Dort wurde ich, wie so ziemlich jeder Teilnehmer, persönlich von Michael Wacker empfangen, der mit einigen weiteren Fahrern, einer kalten Cola und einem kleinen Snack bereitstand und diesen Moment mit einigen Fotos festhielt.

 

DIE LEARNINGS

Dieses Event hat mich viel gelehrt. Ein Langdistanzrennen lässt sich nicht mit einem normalen Straßenrennen vergleichen. Am Ende muss ich sagen, das Radfahren ist das Einfachste gewesen, denn es ist das, was ich schon seit vielen Jahren mache. Das bewältigen der Probleme drumherum sind der Schlüssel zum Erfolg.

Wenn ich mein Rennen analysiere, habe ich Fehler in der Routenplanung gemacht, weshalb ich in einem Gewitter über einen Berg wandern musste. Ich habe nicht immer darauf geachtet, rechtzeitig Verpflegung zu finden, weshalb ich oft mit einem Hungerast unterwegs war. Ich habe mich selbst überschätzt in der Planung und zu große Etappen geplant. Diese dann nicht zu schaffen, zehrt an der Motivation. Ich bin eine Nacht durchgefahren und hatte am folgenden Tag arge Probleme wegen dem Schlafmangel.

Deshalb empfehle ich jedem, der sich auf ein solches Event vorbereitet, genug Zeit in die Routenplanung zu stecken und wenn eine Route vorgegeben ist, dann plant eure Abschnitte, Pausenzeiten und Übernachtungen sorgfältig. Die Zeit für die Routenplanung kann locker den gleichen zeitlichen Aufwand benötigen, wie das Training und das Auswählen der richtigen Ausrüstung. Mit einer guten Planung vermindert ihr einen Großteil von möglichen Problemen und habt Kraft für die Probleme, die nicht in eurer Hand liegen wie z.B. ein technischer Defekt.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Härte beim Fahren. Euch wird es im Rennen nicht stören bei Regen zu fahren, wenn ihr das Training auch im Regen durchgezogen hab. Solche Schlüsselmomente im Training bereiten euch auf die Bedingungen im Rennen vor. 

Der Schlüssel für ein erfolgreiches Langdistanzrennen ist eine akribisch genau geplante und effiziente Route, eine gut erprobte und nach Notwendigkeit ausgewählte Ausrüstung und ein solide absolviertes Training, welches auch bei schwierigen Wetterbedingungen absolviert wurde, da diese auch im Rennen auftreten könne. 

Für alle, die sich auf ein solches Event vorbereiten, möchte ich noch zwei wichtige Hinweise mit auf dem Weg geben, die mir sehr weitergeholfen haben: In Sachen Vorbereitung der Ausrüstung und Planung der Route, lest den Blog von Torsten Frank zu den entsprechenden Themengebieten und in Punkto Training setzt auf einen Trainer oder erfahrenen Radsportler, der euch in der Trainingsplanung und Strukturierung der Saisonplanung hilft. Vorausgesetzt natürlich, dass  ihr nicht schon selbst ein Ass in diesen Themen seid.

Planung und gute Vorbereitung ist alles, dann kann jeder alles schaffen!

THREE PEAkes BIKE Race

Blick vom Tibidabo
  • Unsupported Bikepacking Race
  • Freie Routenplanung mit Checkpoints (3 Peaks)
  • ca. 2.150 KM
  • Start in Wien am Schloss Schönbrunn 
  • Solo oder Duo
  • 09. – 19.  Juli 2022
Mehr Informationen und Anmeldung unter:

Fotos: Axel, Gehrbrandt, Michael Wacker
Text: Axel Gehrbrandt

3 Gedanken zu „Rider’s Journal #4: Three Peaks Bike Race

  1. Hallo Christoph,

    ich hatte bei dem Rennen eine sehr komfortable An- & Abreise. Denn während der Rennzeit hat meine Freundin einen Roadtrip mit unserem selbst ausgebauten Campervan gemacht und konnte mich sowohl in Wien zum Start absetzen, als auch in Barcelona wieder einsammeln.

    Beste Grüße, Axel ✌️

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